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Compliance

Compliance bezieht sich auf die Einhaltung von gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen sowie auf die internen Richtlinien und Standards eines Unternehmens. Dies umfasst die Erfüllung von Vorschriften in Bezug auf Themen wie Datenschutz, Umwelt- und Arbeitssicherheit, Anti-Korruption und Geldwäscheprävention. Ein Unternehmen, das Compliance ernst nimmt, setzt Maßnahmen um, um sicherzustellen, dass seine Mitarbeiter und Geschäftspartner die relevanten Vorschriften einhalten, und vermeidet dadurch mögliche Risiken und Sanktionen.

Dies birgt aber auch Gefahren, wie sie Stefan Kühl in seiner Kolumne Der ganz formale Wahnsinn, Compliance: Die Gefahr der Bürokratisiserung, beschreibt.

Skandale aufgrund von Regelverstößen fördern das Wachstum von Compliance-Abteilungen. Die Forderungen von Politikern und Lobbygruppen nach strenger Einhaltung von Gesetzen führen dazu, dass Organisationen ihre Compliance-Abteilungen erweitern, um damit ihre eigene Legitimität kostengünstig wiederherzustellen.

Compliance-Abteilungen haben jedoch oft wenig Verständnis für alltägliche Regelabweichungen und bekommen von anderen Abteilungen daher nur die Schauseite präsentiert. Neue formale Regeln werden oft erst nach einem Skandal erstellt und führen dazu, dass die Formalstruktur der Organisation nach innen wuchert. Pathologien bürokratisierter Organisationen werden dadurch verschärft. Der Delegitimierung jeder Form von Regelabweichung und -verletzung kann zu einem Scheitern nach Vorschrift führen, bei dem die Organisation an Schnelligkeit und Flexibilität in der Entscheidungsfindung einbüßt. Es ist wichtig, brauchbare Illegalität zu managen, damit eine Organisation nicht daran zerbricht, wenn diese bekannt werden.